Und wieder einmal überkam mich unmittelbar nach der Ankunft in Frankfurt das alt-bekannte Gefühl: ich will wieder zurück!!!!!
Zum
Einen war das Wetter hier in Deutschland wieder eine drastische
Umstellung. Man fliegt bei über 20 Grad im sonnigen Vegas los und landet
bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im nass-kalten Deutschland.
Zum Anderen: Hey, it's Vegas! Wer will da nicht gleich wieder hin ;-)
Aber der Reihe nach...
Unser
Rückflug begann ähnlich wie unser Hinflug, wir durften erstmal ziemlich
lange warten. Nachdem wir unsere Koffer gepackt hatten, sind wir auf
ein Abschieds-Frühstück zum Earl of Sandwich und haben uns anschließend
auf den Weg zum Flughafen gemacht. Nach dem aufgeben unseres Gepäcks
hatten wir noch die üblichen knapp drei Stunden Zeit zu überbrücken,
also wurde erstmal der Duty-Free-Shop unsicher gemacht. Nachdem wir uns
im Anschluss noch mit einem Abschieds-Burger gestärkt hatten, ging dann
die öde Warterei los. Dank einer Kontrolle des Flugzeugs durch eine
Behörde verzögerte sich der Abflug um weitere knapp zwei Stunden, dann
konnte es schließlich losgehen in Richtung Heimat...
Nach nun gut drei Tagen in Deutschland ist es nun an der Zeit, ein kleines Fazit über den Urlaub zu ziehen.
Hotels:
Nachdem
wir dieses Mal nicht allzuviel Wert auf den Komfort unserer Unterkunft
gelegt haben, konnten wir bei diesem Punkt deutlich sparen. Nach den
1,7k €, die wir über Silvester zu zweit für das Mirage gezahlt haben,
war das eine deutliche Ersparnis.
Die Zimmer in den einzelnen Hotels entsprachen so ziemlich meinen Erwartungen:
Flamingo:
Hier
war ich im Nachhinein froh, das Upgrade auf einen GO-Room genommen zu
haben. Allein die Ausstattung des Badezimmers (separate, verglaste
Dusche und als nettes Schnick-Schnack der Fernseher im Spiegel) und die
geniale Aussicht auf die Bellagio-Fountains war den Aufpreis wert.
QUAD:
Wer
nicht viel erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden ;-) Nein, Spaß
beiseite... Auch wenn die Zimmer ihre beste Zeit deutlich erkennbar
hinter sich haben, war das Preis-/Leistungs-Verhältnis doch in Ordnung.
Immerhin konnten wir hier am teuersten Wochenende im ganzen März (March
Madness!) relativ preisgünstig unterkommen, in anderen Hotels wäre für
diese beiden Nächte locker das Doppelte oder Dreifache zu zahlen
gewesen. Die Zimmer waren ordentlich, das Bad war sauber und der kleine
Balkon war für mich als Raucher ein nettes Extra. Dafür, dass wir
eigentlich nur zum schlafen, duschen und umziehen auf unserem Zimmer
waren, war es ok. Für mich in Zukunft auf jeden Fall eine Alternative,
um vielleicht über ein teures Wochenende dorthin auszuweichen.
Planet Hollywood:
Sehr
angenehmes Zimmer, ich war positiv überrascht. Wir hatten zwar nur ein
Standard-Zimmer (Hollywood Hip), dennoch empfand ich das Zimmer als sehr
geräumig, das Bad war relativ groß und auch hier eine separate Dusche.
Und für einen Film-Freak wie mich ist die Ausstattung mit den ganzen
Film-Souvenirs natürlich ein nettes Extra ;-)
Taxi/Bus: -$53
Dürfte
wohl absolut im Rahmen sein. War wohl auch dem Wetter geschuldet, da
wir trotz Sonnenschein noch Temperaturen unter 30 Grad hatten und wir
somit auch ein paar Meter im Freien gehen konnten, ohne gleich
Schweißausbrüche zu bekommen.
Essen: -$400
Hier
haben wir auf den ersten Blick deutlich mehr ausgegeben als beim
letzten Mal. Wenn ich allerdings mein Geburtstags-Dinner im Steakhouse
herausrechne, war es gar nicht mal sooo viel mehr als beim letzten Mal,
obwohl wir deutlich häufiger Burger essen oder beim Buffet waren. Auch
für zukünftige Besuche in Vegas werde ich eine gute Mischung aus
günstigem Essen, Buffets, Restaurants und vielleicht auch wieder dem ein
oder anderen Steak wählen!
sonstige Ausgaben: -$340
Unter
diese Kategorie fielen Einkäufe, Souvenirs und das Klamotten-Shopping
in den Outlets (was allein schon mit knapp $190 zu Buche steht). Nachdem
wir dieses Mal (entgegen unserer eigentlichen Planung) keine einzige
Show besucht haben, hielten sich diese Ausgaben doch deutlich in
Grenzen. Beim nächsten Mal gönne ich mir in den Outlets dann vielleicht
doch die Bose-Kopfhörer ;-)
Gambling: ca. +$650
Nachdem
wir beim letzten Urlaub doch sehr viel Zeit an den
Video-Poker-Automaten verbracht haben, wollte ich zumindest das
Automatenspiel deutlich reduzieren (geschafft!), dafür dem Craps eine
Chance geben.
Bei
jedem Mal, wenn ich an einen Tisch oder Automaten ging, musste ich an
die Zeilen aus dem großartigen Lied "Don't stop believing" von Journey
denken:
"Working hard to get my fill,
everybody wants a thrill
Payin' anything to roll the dice,
just one more time.
everybody wants a thrill
Payin' anything to roll the dice,
just one more time.
Some will win, some will lose
Some were born to sing the blues
Oh, the movie never ends
It goes on and on and on and on"
Some were born to sing the blues
Oh, the movie never ends
It goes on and on and on and on"
Nachdem
uns die Video-Craps-Tische von Anfang an ziemlich gut gefallen haben,
haben wir uns auch größtenteils auf diese beschränkt und die "normalen"
Craps-Tische bis auf ein oder zwei Ausflüge gemieden. Allein wegen der
Atmospäre an den Tischen bzw. Automaten ist dieses Spiel ein Erlebnis.
Die Jubelstürme unserer Mitspieler, als Patrick z. B. eine Serie von 23
Würfen ohne Sieben hatte oder ich eine Serie von über 50 Würfen ohne
Verlust waren herrlich. Und wenn man dazu noch (vor allem in unserer
legendären Craps-Nacht am Sonntag im Planet) gut läuft, wird es
natürlich noch schöner ;-)
Da
ich das Spiel erst kurz vor unserem Urlaub gelernt habe, wäre ich mit
einem +/- 0 zufrieden gewesen, aber über den Gewinn beschwere ich mich
natürlich auch nicht.
Die
seltenen Ausflüge an die Video-Poker-Automaten waren unterm Strich auch
erfolgreich, was allerdings wohl nur der einen Hand mit den Quads im
$5-Spiel im Cosmo geschuldet war. Und die $50-Auszahlung bei den Slots
im Flamingo, als ich eigentlich nur ein 98-Cent-Ticket runterspielen wollte,
nahm ich natürlich auch gerne mit ;-)
Poker: +$691
Da beim letzten Trip ja leider nur mein Erwartungswert positiv war, bin ich natürlich
mit diesem Gewinn mehr als zufrieden! Andererseits haben wir nicht
einmal die Hälfte der Zeit am Tisch verbracht, die ursprünglich geplant
war.Ich hatte eigentlich für jeden Tag mindestens zwei Sessions zu je
1-2 Stunden geplant, insgesamt landete ich bei knapp 13 Stunden. Aber
lieber nur kurze Ausflüge an den Filz mit Gewinn als lange Sessions mit
Verlust. Und ja, die Dealer und die Villains haben es mir dieses Mal auch nicht unbedingt schwer gemacht ;-)
Bilanz:
Spieleinnahmen
von ca. $1.350 stehen Ausgaben von ca. $800 gegenüber. Aber schauen wir
uns mal vor allem zwei Punkte dieser Ausgaben etwas genauer an, nämlich
das Outlet-Shopping und das leckere Steak.
Über
kurz oder lang hätte ich mir auch hier die ein oder andere neue Jeans
oder ein Hemd gekauft, somit sehe ich diese $190 jetzt nicht
zwangsläufig als "Ausgabe" für meinen Urlaub, zumal ich für dieses Geld
dort deutlich mehr kaufen konnte als hier in Deutschland.
Als
ich im Februar den 4. Platz im Chrome-Star-Freeroll auf Pokerstars für
$175 geholt habe, hatte ich ja bereits geschrieben, dass ich diesen
Gewinn in ein Steak während unseres Trips investieren will.
Lustigerweise betrug mein Anteil an der Rechnung im Steakhouse ziemlich
genau $170, womit dieser Punkt für mich auch keine Ausgabe im
eigentlichen Sinn darstellt.
Schauen wir also mal auf die "bereinigten" Zahlen:
Einnahmen: ~$1.350
Ausgaben: ~$440
Somit
bleibt für mich ein Gewinn von ca. $900, womit auch fast exakt die
Kosten für den Flug, die Sitzplatzreservierungen und das Rail&Fly
bezahlt wären. Somit bleiben nur noch die Hotelkosten übrig, die dank
der guten Angebote von Total Rewards auch nicht allzu viel waren. Summa
summarum haben mich 10 Tage Vegas somit nur ca. $400 gekostet. Mal
sehen, ob ich beim nächsten Trip diese Kosten auch noch reinholen kann
;-)
Zum Abschluss noch ein Punkt, der sich bei weitem nicht mit Geld berechnen lässt...
Lebensqualität:
Allein
das "Vegas-Feeling" an sich ist schon viel wert, dazu kommt in meinem
Fall auch das reine Urlaubsgefühl. Vor unserem ersten Trip lag mein
letzter "richtiger" Urlaub (abgesehen von einigen längeren Wochenenden
irgendwo in Deutschland oder mal zwei, drei Tage Ski fahren) über 11
Jahre zurück, damals eineinhalb Wochen Gran Canaria. In den folgenden
Jahren lassen sich meine "Reiseziele" wohl in keinem Urlaubskatalog
finden, eher auf der Liste der internationalen Kriegs- und
Krisengebiete. Diese "Reisen" haben mir persönlich zwar sehr viel
gebracht, ich durfte viele, tolle Erfahrungen sammeln, viele
interessante Menschen kennenlernen und möchte keinen einzigen dieser Tage missen, jedoch habe ich in dieser Zeit wie
gesagt keinen einzigen richtigen Urlaub (im Sinne von mehr als eine
Woche irgendwo hinfliegen und erholen) gehabt.
Und
was für eine andere Stadt als Vegas kann einem das bieten, um all das
verpasste nachzuholen? Egal, wonach einem der Sinn steht, man findet in
Vegas fast rund um die Uhr die Möglichkeit, das zu tun, wonach einem
gerade die Lust steht.
Und
so erlebte ich dieses Urlaubsgefühl bereits während unseres ersten
Trips und auch nun beim zweiten Mal umso intensiver. Ich war dort
einfach zufrieden und glücklich!
In
diesem Sinne möchte ich diesen Eintrag mit einem Zitat abschließen
(geklaut aus dem bereits verlinkten Blog von Matt Moore auf 2+2).
It's a quote, originating from a musician. One widely regarded as the brightest in his field, a man ahead of his time:
"When I was 5 years old I went to school and they asked me what I
wanted to be when I grew up. I wrote down 'happy'. They told me I
misunderstood the meaning of the assignment. I told them they
misunderstood the meaning of life."
John Lennon
Danke an alle aktiven und stillen Mitleser, die meine Einträge auch dieses Mal verfolgt haben!
Nachtrag:
Natürlich
habe ich mich bereits am ersten Abend daheim mit der Frage beschäftigt,
wann ich das nächste Mal nach Las Vegas fliege...
Wenn
es beruflich (Urlaub) und gesundheitlich (Nasen-OP Ende April) klappt,
liebäuge ich mit dem Zeitraum Ende Mai/Anfang Juni (vielleicht +/- ein
oder zwei Wochen, eher +). Günstige Flüge, ein neues
Total-Rewards-Angebot und auch ziemlich gute Preise auf Trivago haben
mir diesen Zeitraum ziemlich schmackhaft gemacht. Mal sehen, ob ich
einen Roommate finde (bei Patrick wird es wohl diesmal nicht klappen)
oder ob ich diesmal allein fliege. Und wenn es nicht klappen sollte,
dann definitiv noch vor meinem Studien-Beginn im Oktober!
Don't stop believing!